Die männliche Glatze ist wohl so alt wie die Menschheit und wird seit Jahrtausenden als störend empfunden. Kahlheit wird mit dem Verlust der Jugend gleichgesetzt. Das unfreiwillige Scheren der Kopfhaare gilt als sichtbares Zeichen der Demütigung oder Entehrung und war lange Zeit als Strafaßnahme gebräuchlich. Auch heute noch wird das Entfernen von Kopfhaaren ohne Einwilligung des Betroffenen als strafbewehrte Körperverletzung gesehen.
Die natürliche, vererbte, hormonabhängige Glatzenbildung betrifft ca. 50% aller europäischen Männer (androgenetische Alopezie). Der Haarausfall folgt dabei einem typischen Muster (siehe Hamilton Skala) und kann in jedem Stadium beendet sein. Meist beginnt die Glatze mit der Ausformung von Geheimratsecken und/oder einer Tonsur, die sich dann zu einer vollständigen Glatze auswachsen können. Je nach ererbter Anlage bilden sich nur Geheimratsecken oder nur eine Tonsur. Oft zeigt sich auch lediglich eine Stirnglatze. Nicht zu verwechseln mit der Glatzenbildung ist das bei fast allen Männern vorhandene normale, altersbedingte Zurückweichen des Haaransatzes. Wenn Kahlheit oder Glatze stören, gibt es medikamentöse (Haarwasser, Tabletten) und operative Möglichkeiten (Haartransplantation) der Behandlung.